Im Zuge der Verbreiterung der BAB A8 im Bereich der Schwäbischen Alb von 2 x 2 auf 2 x 3 Fahrspuren wurde die Richtungsfahrbahn Ulm im Bereich der Ortschaft Gruibingen mit einer Lärmschutzwand gegen den Ort abgegrenzt. Dort, wo die Autobahn unmittelbar an die mit Wohnhäusern bebauten Flächen heranreicht, wurde eine Einhausung der Fahrspuren vorgenommen. Diese Maßnahme trägt wesentlich zur Erhöhung der Lebensqualität der Einwohner bei. Gerade in diesem Abschnitt ist das Tal sehr schmal, sodass die von dem hohen Verkehrsaufkommen erzeugten Geräusche der Autobahnstrecke besonders belastend auf die Ortschaft einwirken.

Die folgenden Bilder, aufgenommen am 20. bzw. 22. April 2012, ca. vier Wochen vor der Verkehrsfreigabe der Einhausung, zeigen den Standort der Einhausung und ihre wesentlichen Ausstattungsmerkmale.

Bild 1: Die BAB A8 im Bereich der Ortschaft Gruibingen. Die Richtungsfahrbahn Stuttgart ist zu großen Teilen bereits für die Erweiterung auf 2 x 3 Fahrspuren freigemacht. Im Bereich der Einhausung wird sie im 2 + 2-Betrieb bis zu deren Verkehrsfreigabe Ende Mai 2012 genutzt.

Bild 2: Eine Lärmschutzwand hält künftig weitgehend die Geräusche der Autobahn von der Wohnbebauung fern. Unterbrochen wird die Wand durch Pfeiler aus Gabionen, an denen vielleicht rankende Pflanzen ihre Heimstadt finden.

Bild 3: Westportal der Einhausung Gruibingen. Nach der Verkehrsfreigabe wird ein 2 + 2-Betrieb im Tunnel betrieben, um die Richtungsfahrbahn Stuttgart zu rekonstruieren und zu erweitern.

Die Einhausung Gruibingen hat für die Einwohner des Ortes und ihre Gäste eine hohe Bedeutung. Mit der Inbetriebnahme Ende Mai findet eine jahrzehntelange Belastung durch Straßenlärm und unmittelbare Einwirkung der Fahrzeugabgase auf die Anwohner ihr Ende, mindestens aber tritt eine spürbare Minderung ein. Das war es den Verantwortlichen in der Gemeinde und des Landes sowie den ausführenden Unternehmen Wert, am 21. April 2012 ein Fest unter dem Motto "Fahrzeuge und Autobahn" zu feiern. Eine interessante Fahrzeugausstellung zeigte Oldtimer, Busse, Motorräder und Spezialfahrzeuge. Sowohl die Kameraden der Gruibinger Feuerwehr als auch die Mitglieder des ortsansässigen THW demonstrierten ihr Können und ihre Technik zum Thema Feuer- und Katastrophenschutz. Ein Zeitzeuge vom Bau des Albaufstiegs im Tal zwischen Mühlhausen i.T. und Wiesensteig, Herr Wilhelm Moll, berichtete von der damaligen Arbeit, den Problemen und seinen Erlebnissen während der Arbeitsjahre an der Autobahn.

Bild 4: Der Blick vom Westportal in den Tunnel zeigt wesentliche Sicherheitseinrichtungen: Deckenbeleuchtung, Fahrbahnbegrenzungsleuchten, Fluchtweganzeiger.

Bilder 5a und 5b: Der Tunnel verfügt über alle in Deutschland für solche Bauwerke vorgeschriebene Sicherheitseinrichtungen. Links eine der aktiven Leiteinrichtungen mit Angaben zum nächsten linken und rechten Notausgang in Metern sowie einer Notleuchte. Rechts ein eintüriger Notausgang mit umrahmender Beleuchtungskette. Der Ausgang führt unmittelbar hinter die Lärmschutzwand.

Bild 6: Die computergestützte Zentrale verwertet die von Sensoren und Messorten eintreffenden Werte und leitet sie bei Bedarf an die zuständigen Sicherheitsorgane weiter.

Bild 7: Zum Absetzen von Notrufen dienen beiderseits der Richtungsfahrbahn installierte Telefoneinrichtungen, in denen auch Feuerlöschgeräte deponiert sind.

Bild 8: Zweintüriger Notausgang mit umrahmender Beleuchtungskette in der Tunnelmitte. Auch dieser Ausgang führt unmittelbar hinter die Lärmschutzwand.

Bild 10: Größere Feuer im Tunnel erfordern auch mehr als nur einen Handfeuerlöscher. Mehrere solche Buchten haben Einrichtungen zur Brandbekämpfung für die Feuerwehr.

Bild 11: Die Einhausung ist über ihre ganze Länge mit zwei Reihen von Leuchtmitteln ausgestattet, die mit ihrem hellen und dennoch blendfreiem Licht den Verkehrsraum ausleuchten.

Bild 12: Der im Bild 5b gezeigte Notausgang führt hinter die Lärmschutzwand zu einem Weg, der von Rettungsfahrzeugen gut erreichbar ist.

Bild 13: Zur Information der Gäste des Tunnelfestes am 21. April 2012 waren Informationstafeln angefertigt worden.

Bild 14: Mit Text und Zeichnungen wurde den Interessenten das Bauwerk nahegebracht.

Bild 15: Welche hohe Anforderungen in Deutschland an kleine und große Tunnel gestellt werden, zeigt diese Auflistung. Sie enthält die nach den Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln (RABT 2006) in der Einhausung Gruibingen installierten Einrichtungen zur Sicherheit der Tunnelbenutzer.